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Pressemitteilung: ‚mach dir dein eigenes bild‘ – statt Ausbau Frankenschnellweg

Einladung zur Veranstaltung im Marmorsaal des Presseclub Nürnberg e.V. NÜRNBERGER Akademie, Gewerbemuseumsplatz 2, 90403 Nürnberg
24.09.2025, 19:00–21:00 Uhr

Mit unseren Veranstaltungen „mach dir dein eigenes bild“ fordern wir die Nürnberger Stadtgesellschaft auf, sich zu informieren über Nürnbergs größtes Infrastrukturprojekt, dem Ausbau des Frankenschnellweges, dessen 1. Bauabschnitt West im Mai beschlossen wurde. Sind sich die Bürger bewusst, welches konkrete Ausmaß der Baumaßnahme beim 2. Bauabschnitt bevor steht, mit einem 1,9 km langen Autobahntunnel mitten durch die Stadt? Alle Bürger sind gefordert, die Versprechungen eines „kreuzungsfreien Ausbaus“ kritisch zu hinterfragen und darüber nachzudenken, was in den nächsten Jahrzehnten bis über 2040 hinaus auf unsere Stadt und jeden Bürger zukommen würde.

Viele Mitbürger haben keine Vorstellung davon, was eine nahezu 15-jährige Baustelle an Beeinträchtigungen bedeutet und wie die immensen Kosten den städtischen Haushalt über Jahrzehnte belasten und den Spielraum für andere Projekte massiv einschränken. Denn das Projekt hat nicht nur Auswirkungen auf den Verkehr, sondern beeinträchtigt den Stadtraum massiv und schränkt eine nachhaltige, klimagerechte Stadtentwicklung langfristig ein.

Nürnberg will bis 2040 klimaneutral werden. Mit dem immensen Verlust an Grün, den zusätzlichen Versiegelungen und den gigantischen CO2-Emmisionen durch Bau und Baustelle wird Nürnberg diese Ziele weit verfehlen. Darüberhinaus belasten wir künftige Generationen mit einem Unterhalts- und Betriebsaufwand durch ein Mehr an Straßenflächen und teure Betriebskosten für den Tunnel. Alle, die glauben, wir können uns durch staatliche Finanzgeschenke und technische Innovationen aus der Verantwortung für die Klimakrise stehlen oder freikaufen, werden sich den Vorwürfen von künftigen Generationen stellen müssen. 

Ohne Zweifel ist eine Stadtreparatur nach jahrelangem Verschleppen von Reparaturen, Vernachlässigen von Stadtteilen und einer grundsätzlich fehlenden ganzheitlichen Entwicklungsplanung dringend geboten. Die Lösung kann nicht heißen, ein Projekt der ‚autogerechten Stadt‘ auf den Weg zu einer klimaresilienten Stadt zu bringen – ein Widerspruch in sich. Wir brauchen nachhaltige Lösungsalternativen mit mehr Resilienz,
Suffizienz und Effizienz und das in ausgewogener Form.
Es fehlt die Bereitschaft, die Probleme an der Wurzel anzupacken und diese klar zu erkennen. Ganz nach dem Spruch von A. Einstein: ‚Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind‘. Deshalb arbeitet das Bürgerbegehren mit dem populären Spruch „Lieber zurück auf Los“
als Losung für das grundsätzlich erforderliche Umdenken.
In einer demokratischen Gesellschaft muss eine ehrliche, transparente Information am Anfang jeder geplanten Veränderung stehen, die von der Gemeinschaft zu tragen ist. Die grünen Grafiken zum FSW, die verheißungsvoll von der Stadt Nürnberg und in der Presse gezeigt werden, verschweigen das Verkehrsproblem und täuschen eine grüne Zukunft vor, die so nicht erfüllbar ist. Bei Großprojekten dieser Art ist „greenwashing“ keine Lappalie, sondern eine Beschwichtigung im Heute, die zu Vorwürfen im Morgen führt und deshalb unverantwortlich ist.

Unsere Veranstaltungen wollen Bewegung in die Diskussion über den Ausbau des Frankenschnellweges bringen und darüberhinaus eine erforderliche Auseinandersetzung über unsere Stadt von Morgen anstoßen.
Wir meinen Papst Leo XIV hat recht, wenn er zur Pressefreiheit sagt: „Nur informierte Menschen können freie Entscheidungen treffen“. So hoffen wir auch auf aktive Hilfe durch die örtlichen Medien.

Nürnberg, September 2025 - B. Sesselmann

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