AG Stadtentwicklung und Nachverdichtung

In mehreren gemeinsamen Sitzungen mit Bürgervereinen und interessierten Bürgern haben wir ein Positionspapier entwickelt, das unsere gemeinsame Basis für eine „gemeinwohlorienteirte Stadtentwicklung“ verdeutlicht.

Das Positionspapier war auch Grundlage für eine Sondersitzung zum Thema „Nachverdichtung“ im Rathaus am 26. April 2022. Zu dieser Sondersitzung hatte der OB M. König die Arbeitsgemeinschaft der Nürnberger Bürgervereine (AGBV) geladen. BauLust war zusätzlich geladen, wir konnten unsere Argumente und Positionen in einer Präsentation erläutern.

Ein Protokoll dieser Sitzung ist über die AGBV abrufbar: https://agbv.de/1424-2/

Nürnberg lebenswert Erhalten. Gestalten. Entwickeln

Vision einer ganzheitlichen, gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung „Nürnberg 2050“

Bürger Nürnbergs wollen an der Entwicklung ihrer Stadt aktiv mitwirken, in die Planungen einbe zogen werden und sich in einem konstruktiven Entwicklungsprozess einbringen. Stadtpolitik und Verwaltungen sollten das als Chance sehen und adäquate Kommunikationsstrukturen schaffen.
Zentrales Thema ist die derzeit ungebremst und ungeplant erscheinende Nachverdichtung, die enorme Auswirkungen auf andere Handlungsfelder der Stadtentwicklung hat. Nachfolgende Forderungen sind nicht abschließend zu verstehen, sondern Anstoß für eine inhaltliche Diskussion.

Einwohner und Wohnstrukturen

  • Bedarfsorientierte Nachverdichtung orientiert an Bevölkerung
  • Wohnbedarfsermittlung nicht Investoren überlassen
  • Durchmischung und Integration in den Quartieren
  • Unterstützung von Genossenschaften und Wohngruppenmodellen
  • Vorrang bezahlbarer Wohnraum mit Qualitätsstandards
  • Grünflächen und Klimaschutz
  • Vernetzung von Grünzügen und Frischluftschneisen
  • Fortführung Masterplan Freiraum entsprechend Nachverdichtung
  • Begrünung und Entsiegelung von Straßenräumen
  • urban mining - Ressourcen der Stadt besser nutzen / Klimaschutzkonzepte

Flächenmanagement und nachhaltige Bodennutzung

  • Angemessene Verdichtungsstrategien mit Qualitätskriterien
  • Differenziertes Flächenmanagement im gesamten Stadtgebiet
  • Keine Ausweisung von neuen Baugebieten - Aktualisieren FNP
  • Kontrolle der Nutzung und Prüfung von Leerständen aller Funktionsbereiche

Vielfalt und Funktionen

  • Mischen von Arbeiten und Wohnen - keine Monostrukturen
  • Soziale Mischung von Jung und Alt
  • Erreichbarkeiten/Vernetzung von Freizeit, Erholung und Infrastrukturen
  • Öffentlicher Raum als Lebensraum für Aktivitäten und Aufenthalt

Stadtbild und Baukultur

  • Umnutzung von baukulturellen Merkmalen (Industriekultur erhalten)
  • Qualität und Nachhaltigkeit (Baustoffe) von neuen Bauten sichern
  • Vorrang für Umbaukultur und Transformation
  • Stadtteilspezifische Identifikationswerte und Eigenheiten stärken
  • Soziales, Kunst und Kultur
  • Dezentrale Einrichtungen für Soziales und Kultur in Stadtteilen stärken
  • Niederschwellige Angebote, Förderung von Integration
  • Größere Kulturinvestitionen über die Stadt verteilen nicht konzentrieren
  • Unterstützung regionaler Künstler und privater Kulturschaffenden

Nürnberg, 12. Dezember 2021 _ JR / SE