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Wo sind die Stadtleitlinien und ein Gesamtkonzept? Alle Chancen entlang der Bahnlinie vom Hauptbahnhof bis zum Milchhof vertan

BauLust-Pressemitteilung

Im Jahr 2009 gab es im Rahmen der BauLust-Expeditionen "Terra N" einen Spaziergang entlang der Bahnlinie vom Hauptbahnhof bis in die Tullnau. Die Teilnehmer konnten die Potenziale erkennen, die sich auf den Flächen angeboten haben: sowohl stadträumlich als auch hinsichtlich unterschiedlicher Nutzungen bis zu neuen Fuß- und Radwegverbindungen entlang einer möglichen Grünachse.

Mit der Vorstellung der Wettbewerbsergebnisse zum Hauptpost-Areal ist jetzt – nach gut fünf Jahren – die gesamte Fläche abschließend beplant, leider ohne erkennbare Planungsziele seitens der Stadt.

Aus dem Milchhofdebakel hätte man Schlüsse ziehen können. Alle Stimmen aus Fachkreisen hatten seinerzeit gefordert, für das attraktive Areal Nutzungen und stadträumliche Ziele planerisch festzusetzen, um damit die bauliche Entwicklung steuern zu können.

Das Ergebnis ist bekannt: umgeben von einem See aus PKW-Ausstellungsflächen und ohne jegliche Freiraumgestaltung haben selbst in sich gut gestaltete Bürogebäude Mühe, sich angemessen zu präsentieren.

Zwischen Dürrenhoftunnel und Allersberger Tunnel werden uns in naher Zukunft einfallslose Bürokisten mit irreführend schöngefärbten Namen ohne jede städtebauliche Leitlinie geschweige denn Freiraumplanung beglücken.

Eine vernünftige Vorgabe wurde ebenso wenig gemacht wie für die gerade fertiggestellte "Hotelmeile" zwischen Marientunnel und Allersberger Tunnel. Dort durfte jeder Investor sich nach Herzenslust verwirklichen – Planungen und Vorstellungen über Baugestaltung und öffentlichen Raum sind nicht erkennbar.

Als Krönung der von Seiten der Stadt nicht vorhandenen langfristigen Stadtentwicklungsziele wurde nun beim Wettbewerb für das Hauptpost–Gelände nachgewiesen, dass die dem Investor von der Stadt zugestandenen Baumassen auf dem Grundstück städtebaulich nicht verträglich unterzubringen sind. Ein Angebot für den öffentlichen Raum in Form einer Erweiterung des Bahnhofsplatzes wurde nur in einem einzigen Wettbewerbsbeitrag vorgeschlagen (ein erster Preisträger).

Am Bahnhofsplatz ist die Stadt jetzt am Zug: 13 Jahre nach dem städtebaulichen Wettbewerb muss sie endlich ihre Verantwortung wahrnehmen, sich an ihre Planungshoheit erinnern und aktiv in Planungen eintreten.