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Erstellt von Bettina Klose und Brigitte Sesselmann | , 13:00 Uhr |   BauLustwandeln | Themenherbst Lebenswerte Stadt

BauLustwandeln 57 / Park(ing)day 2023

Während Fridays for Future zum globalen Klimastreiktag eine Großdemo abhielten, um schnellere Veränderungen für sozial gerechten Klimaschutz einzufordern, wurden in der Lorenzer Straße konkrete Schritte für Nürnberg aufgezeigt.

Der Verein BauLust und der BUND Naturschutz veranstalteten zum zeitgleich stattffindenden internationalen ParkingDay eine Transformation vor dem Offenen Büro des Stadtplanungsamtes in der Lorenzer Straße. Mit direktem Bezug auf die aktuell dort gezeigte Ausstellung „Lebenswerte Stadt“ war die südliche Straßenseite von parkenden Autos befreit für einen gemeinschaftlichen Lebens-Raum zum Spielen, Diskutieren oder einfach genießen. Die üblicherweise als Kfz-Parkplatz angelegte Fläche war mit Sitzgelegenheiten, bunten Teppichen und einer echten Rasenfläche einladend gestaltet und lud vor allem auch Gäste der Ausstellung zum Verweilen ein. Neben Kinderfahrzeugen gab es verschiedene Spiele für Alt und Jung: von Spielkarten über ein Kanal-Angelspiel vom Nürnberg-Fürther-Stadtkanal-Verein bis hin zum beliebten Tischkicker von architects4future. So war in der Lorenzer Straße am Freitag ein fröhliches Treiben zu beobachten.

Etwa achtzig Bürger, nicht nur aus Nürnberg nutzten die Gelegenheit die interessante dänische Wanderausstellung zu besuchen und sich bei den Stadtverführungen die Beispiele erläutern zu lassen. Bei einem anschließenden Getränk auf der menschenfreundlich gestalteten Straße wurde etwas von der skandinavischen Atmosphäre einer sanfteren Stadt Realität.
Es wurde im Vergleich zur nördlichen Fahrbahnseite überdeutlich, welche Einschränkungen wir täglich hinnehmen, wenn zu viele abgestellte Kfz in der Stadt unseren gemeinsamen Lebensraum einschränken. „Spielende Kinder in der Lorenzer Straße – wann haben wir das zuletzt gesehen?“, fragten sich die Besucherinnen von den Oldies for future.

Um eine lebenswerte Stadt für alle zu erreichen, müssen notwendige Umgestaltungen zur Klimaanpassung zusammen mit einem gesellschaftlichen Wandlungsprozess erfolgen. Denn reine Lippenbekenntnisse, dass das Auto nicht mehr im Mittelpunkt der Planung stehen soll, genügen nicht. Grün und lebenswert wird Nürnberg nur, wenn in der Stadtplanung an alle Alters- und Bevölkerungsgruppen gedacht wird und wenn mit viel Grün die Natur und beschattete Erholungsbereiche in der Stadt Einzug halten können.

Zu solch einem neuen Paradigma, und zu Mut und Kreativität bei der Umsetzung rufen die Veranstaltenden von BauLust und BUND Naturschutz die Stadt Nürnberg und alle Bürger auf. Bei der nächsten Veranstaltung der Reihe „Lebenswerte Stadt“ am 19.9 im CPH, 19:00 Uhr, geht es genau darum. Dr. Weert Canzler, Mobilitätsforscher plädiert für das „Befreien der Straße“ und diskutiert mit Dr. Daniela Ullmann einer Verkehrsplanerin aus der Praxis, wie man das „Manifest der freien Straße“ umsetzen kann.

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