Informationsveranstaltung zum Ausbau des Frankenschnellwegs
in Kooperation mit dem Bürgerverein St.Leonhard/Schweinau
Seit Jahren sehen wir verheissungsvolle grüne Bilder des ausgebauten Frankenschnellwegs.
Bereits seit 2002 wird geplant; und die städtischen Ausbauabsichten gehen auf zwei Planfeststellungsverfahren zurück, die bei genauerer Betrachtung Zweifel an einer echten Stadtreparatur aufkommen lassen. Die Pläne der Regierung Mittelfrankens wurden mit Beschlüssen von 2013 und nach einigen Änderungen nochmals 2020, genehmigt. Nach Klagen des BN und dem Urteil von 2024 könnte die Stadt nun mit dem Bau beginnen, abzuwarten ist noch ob eine Revision zugelassen wird.
Erstaunlich aber ist, dass es in der langen Zeit keine Prüfung von Alternativen gegeben hat und die Stadt sich weiter an ihre Tunnellösung klammert. Erstaunlich vor allem, weil uns Klimaereignisse inzwischen fast täglich vor Augen führen, dass sich Rahmenbedingungen erheblich geändert haben und bei einem erforderlichen, verantwortlichen Handeln vor Ausbaubeginn in jedem Fall eine Überprüfung der Planung z.B. auf Starkregen-Ereignisse erfolgen muss. Auch neu vorliegende Verkehrszahlen und -prognosen können von verantwortungsbewussten Politiker*innen nicht einfach ignoriert werden.
Immer wieder wird behauptet, dass die Mehrzahl der Nürnberger*innen für den Ausbau des Frankenschnellwegs ist. Unserer Ansicht nach muss die Bevölkerung bei einem solchen Projekt gut und ehrlich informiert werden. Besser noch aktiv einbezogen werden. Ein Projekt das die Bürger*innen lange Jahre im täglichen Leben beeinträchtigen wird und für dessen Realisierung mit finanziellen Einbußen und Verzögern bei anderen Projekten zu rechnen ist.
Wir zeigen in einfachen, möglichst realistischen Visualisierungen wie unser Stadtraum nach der Fertigstellung etwa im Jahr 2038 aussehen könnte. Kreuzungsfrei wird der Frankenschnellweg dabei nur unterirdisch. Inwieweit dies für den oberirdischen Stadtraum wirklich ein Gewinn sein wird, stellen wir in Frage. Eine Verkehrsachse auf zwei Ebenen mitten durch die Stadt wird sicherlich zusätzlichen Verkehr anlocken, aber auch den jährlichen Aufwand für Straßenunterhalt in diesem Bereich mehr als verdoppeln. So eine Tunnelanlage kann nicht einfach wieder rückgebaut werden und wird den Stadtsäckel künftiger Generationen dauerhaft erheblich belasten. Geld, das nicht nur jetzt beim Bau, sondern auch in Zukunft für Projekte des Gemeinwohls fehlen wird.
Ist dieser irrwitzige Aufwand in Bezug auf Ressourcenverbrauch, Kosten, Belastung der Bevölkerung auch während der Bauzeit gerechtfertigt, für eine Zukunftsmobilität, deren Ziele inzwischen eher auf Reduktion und Klimaneutralität ausgerichtet sein sollten?
Wir lieben unsere Stadt und möchten alle Nürnberger*innen auffordern, die Konsequenzen für unseren kostbaren Stadtraum nochmal zu bedenken. Es gibt viele bessere Wege zu einer lebenswerten Stadt, bei denen vor allem auch die Bevölkerung mitsprechen sollte.
Der Bürgerverein St. Leonhard / Schweinau und BauLust e.V. laden am 20. November 2024, 18:00-20:00 Uhr zu einer Informationsveranstaltung in die Villa Leon ein, bei der Brigitte Sesselmann, Stadtplanerin, die Visualisierungen von BauLust e.V. zeigen und die Planungen erläutern wird und zusammen mit Prof. Harald Kipke, Mobilitätsforscher, für eine Diskussion mit den Bürger*innen zur Verfügung steht.
Termin: 20. November 2024, 18–20 Uhr
Ort: Villa Leon, Philipp-Koerber-Weg 1, Großer Saal
Gäste:
Brigitte Sesselmann, Stadtplanerin,
Prof. Harald Kipke, Mobilitätsforscher
Kooperation zwischen BauLust e. V. und Bürgerverein St. Leonhard / Schweinau