Geschichte

Der Nürnberger Kettensteg - die älteste erhaltene Hängebrücke Kontinentaleuropas - wurde 1824 von Conrad Georg Kuppler als zweifeldrige Fußgängerhängebrücke errichtet. Sie überquert die beiden Pegnitzarme kurz bevor diese die Altstadt verlassen. Der südliche Überbau hat zwischen den beiden Pylonen eine Spannweite von knapp 34 Metern, der nördliche von knapp 33 Metern.

Aus den beim Tiefbauamt der Stadt Nürnberg vorliegenden Brückenakten zum Kettensteg geht hervor, dass der Kettensteg der Bauverwaltung bereits von Beginn an Schwingungsprobleme bereitete. So verbot bereits 1836 eine amtliche Anordnung das Befahren des Kettenstegs mit Handkarren. Nachdem die Pylone aus Eichenholz infolge des Hochwasserschadens im Jahr 1909  durch Stahlfachwerkpylone ausgetauscht worden waren, nahmen die dynamischen Probleme weiter zu. Wegen dieser Schwingungsanfälligkeit wurde die Brücke 1931 durch seitliche, am Rand der Lauffläche ergänzte Stahlträger und darunter angeordnete Holzjoche ertüchtigt und versteift.

Das ursprüngliche Tragsystem des Kettenstegs als zweifeldrige Hängebrücke wurde auf diese Weise auf das zweier Dreifeldträger reduziert. Dies entwertete nicht nur seine große Bedeutung als Denkmal der Technikgeschichte des beginnenden 19. Jahrhunderts, sondern verursachte durch die in der Wasserwechselzone angeordneten hölzernen Unterjochungen hohe Aufwendungen im Brückenunterhalt.

Sanierungskonzept

Der Verein BauLust e.V. engagierte sich bereits 1999 auf Initiative der Professoren und BauLust-Mitglieder Dr. Rudolf Petri und Josef Reindl für eine Sanierung und den Erhalt des Kettenstegs als besonderes Dokument der technischen Zeitgeschichte. Diese Initiative mündete 2003 in ein von BauLust e.V. der Stadt Nürnberg gesponsertes Sanierungskonzept zur Wiederherstellung als konstruktiv echte Hängebrücke.

Im Mai 2009 musste der Kettensteg wegen der fortschreitenden Verschlechterung des Zustands der Gesamtkonstruktion für den Fußgängerverkehr gesperrt werden. Um die Überquerung der Pegnitz an der westlichen Altstadtmauer weiterhin zu ermöglichen und gleichzeitig den Verfall der historische Bausubstanz zu stoppen, war eine Sanierung unumgänglich.

Auf Grundlage des vorliegenden Sanierungskonzepts und motiviert durch die hohen Unterhaltskosten der Unterjochungen bestand nun auch von Seiten der Stadt Nürnberg als Eigentümer des Brückenbauwerks großes Interesse an dessen Wiederherstellung als Hängebrücke. Nur durch die intensive Öffentlichkeitsarbeit von BauLust e.V. und dem Einwerben von privaten und öffentlichen Spenden in Höhe von etwa 25% der Baukosten (zusätzlich zu dem bereits gesponserten Sanierungskonzept) war die Realisierung möglich.

In enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege in München und der unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Nürnberg wurde ein denkmalpflegerisches Konzept mit dem Ziel des maximalen Erhalts historischer Originalbauteile unter Dokumentation der historisch-baulichen Entwicklung bis zum Zeitpunkt der Sanierung erarbeitet.

Veranstaltungen und Ereignisse

2012September - Verleihung des Bayerischen Denkmalpflegepreises 2012 in Gold
 März - Denkmalprämierung durch den Bezirk Mittelfranken
2011Februar - Abschlussveranstaltung der BauLust und Vorstellung der Dokumentation „Der Kettensteg schwingt!“ (pdf)
2010Dezember - Freigabe durch den Oberbürgermeister Dr. Maly, SÖR-Werkleiter Kubanek, BauLust Vorstand Werner Geim und das Nürnberger Christkind
 November - dritte lnfoveranstaltung mit Baustellenbesichtigung
 September - Tag des offenen Denkmal
 Juni - BauLust-Beitrag zu den Stadtverführungen
 Juni - zweite lnfoveranstaltung mit Scheckübergabe der Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg mit einem Streichquartett der Fürther Streichhölzer
 Mai - Baubeginn
 März - erste lnfoveranstaltung mit der Musikgruppe Freischwinger
 Januar - Auftakt der Spendensammlung (Spenderliste, pdf)
2009Mai - Sperrung
2005"Der Kettensteg schwingt!" Kunstaktion
2004BauLust-Sommerfest in den Repräsentationsräumen der Stadt Nürnberg mit Thema Kettensteg
2003Sponsoring des Sanierungskonzepts an die Stadt von Dr. Kreutz + Partner
1999Erste lnitiative zur Wiederherstellung durch Prof. Reindl und Prof. Dr. Petri